Eine umfassende Untersuchung der Neuenburger Kriminalpolizei unter der Leitung der Staatsanwaltschaft hat eine Reihe von Diebstählen von Motorrädern und Elektrofahrrädern in 13 Schweizer Kantonen aufgedeckt. Zwei Männer, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden, werden verdächtigt, für diese in den Jahren 2023 und 2024 begangenen Straftaten verantwortlich zu sein, die einen Gesamtschaden von über 900’000 Franken verursachten.
Ein Grossdiebstahl von Motorrädern und Elektrofahrrädern im Kanton Neuenburg und zwölf weiteren Kantonen wurde von der Kriminalpolizei unter der Aufsicht der Staatsanwaltschaft aufgeklärt. Die Ereignisse datieren auf das Jahr 2023 zurück, als die ersten Diebstähle gemeldet wurden. Die Kriminellen zielten auf leistungsstarke Fahrzeuge ab, die von Privatpersonen auf Kleinanzeigenplattformen zum Verkauf angeboten wurden. Indem sie sich als Käufer ausgaben, gelangten die Täter an sensible Informationen, darunter den Standort der Fahrzeuge, die sie dann stahlen. Das Diebesgut wurde heimlich nach Frankreich transportiert und dort weiterverkauft.
Die Ermittlungen begannen Anfang 2024 nach einem Raubüberfall in Val-de-Ruz. Sie führten in den darauffolgenden Wochen zur Festnahme zweier Verdächtiger. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein, das dazu beitrug, alle den beiden Personen zur Last gelegten Straftaten aufzudecken. Sie befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei 24-jährige Männer, die in Frankreich leben: Einer ist französischer, der andere turkmenischer Staatsbürger.
Erheblicher Schaden, mehrere Straftaten und 65 Opfer
Der Schaden war beträchtlich: 39 Motorräder und 19 Elektrofahrräder wurden gestohlen, deren Gesamtwert auf 907’000 Franken geschätzt wurde. Der Sachschaden belief sich auf über 32’000 Franken. Die gestohlenen Fahrzeuge, die in Drittstaaten verkauft wurden, konnten nicht wiedergefunden werden. Den mutmasslichen Tätern werden zudem Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz, Identitätsdiebstahl und Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz vorgeworfen. Sie werden an das Strafgericht überwiesen.
Insgesamt haben 65 Personen aus 13 Kantonen Anzeige eingereicht. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Neuenburg koordiniert die Strafverfahren aller betroffenen Kantone.
Dieser Fall mobilisierte zahlreiche Ressourcen der Neuenburger Kriminalpolizei, insbesondere der Polizeistation zur Bekämpfung von Eigentumsdelikten, der Brigade für kriminalistische Analyse und Koordination und der forensischen Polizeistation.
Text- und Bildquelle: Kantonspolizei Neuenburg